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 Raven

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Kami
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Kami


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Raven Empty
BeitragThema: Raven   Raven EmptyFr 2 Okt 2015 - 8:50

Raven Reckless
16 Jahre, Drogendealerin, London 1888

„Ich bin hässlich... Reicht dir das nicht? Nein? *sfz* Na gut ich hab lange schwarze Haare mit einem bläuliches Schimmer. Sie sind glatt nur wenn sie nass sind, sind sie leicht gewellt. Ich bin klein und finde mich fett (Eigentlich hat sie ein normales Gewicht). Ich hab ein hässliches Gesicht und bin allgemein nicht hübsch. (Eigentlich hat sie ein hübsches schmales Gesicht - abgesehen von den Narben - und eine schöne Figur) Meine Augen sind smaragdgrün. Ich mag meine Augenfarbe... Ist wohl das einzige, was ich an mir mag. Naja... Aber hab ich etwas Besonderes? Ich bin anders ja, aber ist das besonders? Ich habe meinen aufgerissenen Mund... Ja und meine Narben... Meine Narben die über meinem ganzen Körper verteilt sind. Ich hab ein Tattoo von einem Raben im Nacken, das ist die einzige Stelle, die vom Messer verschont geblieben ist.“

„Ich bin ziemlich ruhig und eigentlich nie gut darauf. Ich zeig nicht gerne, was ich eigentlich fühle und verstell mich meistens. Ich will sterben, aber ich trau mich irgendwie nicht mich umzubringen, weil warum sollte es mir nach dem Tod besser gehen? Damit ich mit meinen Gedanken halbwegs klar komme, ritze ich mich. Meistens mit meinem Messer oder mit sonst irgendwas scharfem. Ich fühl mich meistens immer leer oder fühl gar keine Emotionen. Ich denke immer negativ und sehe deswegen nichts Gutes in meinem Leben. Ich hasse es wenn mich jemand auf meine Narben anspricht. Aber warum erzähl ich das? Interessiert doch sowieso niemanden... Ich bin unwichtig...“

„Du willst etwas über meine Vergangenheit wissen? Wieso? Ich bin doch nichts besonderes... Wieso solltest du dann was von mir wissen wollen? Naja... Wenn du es trotzdem wissen willst...
Ich bin anfangs bei meinen Eltern aufgewachsen. Ich war glücklich. Wir hatten eine große Villa im Westend. Meine Eltern waren so herzlich und liebevoll. Ich liebte sie über alles.
An meinem fünften Geburtstag aber passierte etwas schreckliches... Ich verfluche diesen Tag... Denn es war der Tag, an dem ich meine Eltern verlor...
Wir feierten gerade meinen Geburtstag und es gab gerade Kuchen, als ich ein Fenster klirren hörte. Dann hörte ich Schritte und mein Vater packte mich und steckte mich in den Wandschrank. Er sagte mir ich soll mir die Ohren zu halten und keinen Ton geben und nicht rauskommen. Ich nickte verängstigt und er schloss die Schranktür. Es wurde dunkel um mich herum und ich hielt mir wie verlangt die Ohren zu. Mein Herz pochte wild und ich hörte es in meiner Brust schlagen. Ich hörte, obwohl ich mir die Ohren zu hielt, laute Schreie. Es waren die Schreie meiner Eltern. Erschrocken riss ich die Augen auf und öffnete den Schrank einen Spalt und schaute raus. Da stand ein junges Mädchen mit langen roten Haaren. Ich schaute sie ängstlich und schockiert an. Vor dem Mädchen lagen meine Eltern. Alles war voller Blut... Das Blut meiner Eltern. Das Mädchen zog ein Messer aus der Brust meiner Mutter und richtete sich dann langsam auf. Mein Herz pochte und ich bekam Panik. Als hätte sie mich bemerkt, drehte sich die Rothaarige zum Schrank herum und lief darauf zu. „Komm raus oder ich hol dich raus“, hörte ich sie sagen und schaute in ihr Gesicht. Ein breites psychopathisch wirkendes Grinsen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Mit zitternden Finger drückte ich die Schranktür weiter auf und schaute mit Angst erfülltem Blick zu ihr hoch. Sie kniete sich vor mich und hob ihr Messer und ich zuckte zurück. „Keine Angst... Ich werde dich nicht umbringen...“, sagte sie, als würde sie erklären wollen, dass keine Monster unter meinem Bett sind. Aber die Worte beruhigten mich nicht. Nein... Ich schaute auf die leblosen Körper hinter der Rothaarigen. Sie hielt mir die Messerspitze ans Kinn, sodass ich etwas anhob und sie anschaute. Tränen liefen mit über die Wangen und tropfen auf den Boden. „Nicht weinen... Sie sind es nicht wert zu weinen, um um sie zu trauern“, sagte sie und schaute mir in die Augen. Der Blick wirkte, als wäre sie einer Irrenanstalt entlaufen. Sie setzte das Messer an meinen Mundwinkel und schnitt. Ich schrie vor Schmerz und spürte wie das Blut runter lief. Mein Herz pochte wild und ich spürte wie es von innen gegen meinen Brustkorb schlug. Ich sah es auf mein weißes Oberteil tropfen und auf den Boden. Panisch schaute ich sie an, unfähig etwas zu tun. Ich fühlte mich wie benommen. Den zweiten Schnitt auf der anderen Wange spürte ich schon fast nicht mehr, denn das Bild vor mir wurde Schwarz. Das Grinsen des Mädchens verschwand. Ich fühlte nichts mehr und lag einfach da.
Das nächste woran ich mich erinnere war, dass ich in einem hellen Raum aufgewacht bin. Das Licht blendete mich und ich wusste erst nicht mehr, was passiert war. Dann spürte ich allmählich wieder den Schmerz und schrie panisch, als mir bewusst wurde, was passiert war und bracht in Tränen aus. Ein Mann in einem langen weißen Kittel kam zu mir und redete auf mich ein, aber ich verstand ihn nicht richtig und schrie weiter und weinte bitterlich. Meine Wangen schmerzen. Der Mann packte mich an den Schultern und schüttelte mich. „Raven! Raven bleibe ruhig!“, hörte ich ihn dann sagen. „Woher weißt d-“ „Ich bin dein Arzt. Wir haben dich in deinem Haus gefunden, deswegen weiß ich deinen Namen. Keine Angst alles wird gut. Aber hör auf zu schreien, dadurch wachsen deine Wunden nur schlechter zusammen“, sagte der Arzt und schaute mich ruhig an.„Ich will sie sehen... Meine Wunden“, hauchte ich und schaute ihn an. Mein Blick war leer und mein Gesicht ausdruckslos. Der Arzt seufzte und schüttelte den Kopf. „Das ist keine gute Idee.“ „Ich will sie sehen!“, schrie ich und schaute mich nach einem Spiegel um und entdeckte einen hinter ihm. Schnell schob ich ihn zur Seite und schaute auf mein Spiegelbild. Die Wunden verliefen über meine Wangen von meinem Mundwinkel aus. Es sah aus wie ein riesiges grusliges Grinsen. Ich zuckte zusammen, weil es mich an das Grinsen des Mädchen erinnerte. Ich starrte weiter in den Spiegel und bewegte nun keinen Muskel. Ich fühlte mich komplett leer. Eigentlich sollte ich doch jetzt Panik bekommen... Weinen... Schockiert sein... Aber ich fühlte überhaupt nichts. Langsam drehte ich meinen Kopf zu dem Arzt, der mich mitleidig anschaute. Er lächelte leicht. Das Lächeln wirkte gezwungen und ich hatte das Gefühl es war ihm unangenehm mich anzuschauen. „Sie werden etwas verheilen“, sagte er tröstend. Ich zeigte immer noch keine Emotionen, aber durch die Schnitte sah es aus, als hätte ich ein breites Grinsen im Gesicht. Nach einer Weile fing ich an leise zu lachen. Der Arzt schaute mich verwundert und irritiert an. Mein Lachen wurde immer lauter und schallte durch den Raum. Ich setzte mich an den Bettrand und stand langsam auf. Ich hatte immer noch die selben Klamotten an. Die Klamotten die voller Blut waren. Ich lief ein meinem völlig verdutztem Arzt vorbei und ging aus dem Zimmer ohne das mich jemand hinderte. Auf den Gängen warfen mir viele schockierte Blicke zu, aber ich ignorierte alle und ging meine Wege.
Ich war fünf... Fünf Jahre alt, als meine Eltern starben und ich für mein restliches Leben verunstaltet wurde. Ich habe seit dem auf der Straße gelebt und kam dann irgendwie ins Drogengeschäft. Hab ich mich etwa mit den falschen Leuten eingelassen und bin deswegen in dieses Gewerbe gerutscht? Ich weiß nicht, aber was stört es mich auch. Mein Leben kann sowieso nicht mehr schlimmer werden, egal was passiert. War es ein Fluch oder ein Segen, dass mich das Mädchen damals am Leben gelassen hat? Wohl eher ein Fluch für mich. Die Zeit auf der Straße war hart und wäre ich wohl nicht schon mit 8 in dieses Gewerbe geraten, dann würde es mir noch schlimmer gehen.
Seit ich auf der Straße lebe halt ich mich mit kleinen Diebstählen über Wasser. Hier mal ein Apfel vom Stand klauen. Dort mal eine Flasche Wasser aus dem Laden mitgehen lassen. Alles wurde langsam Routine.
Wegen meinen Narben kassiere ich immer noch die schockierten Blicke, aber mittlerweile stören sie mich nicht mehr. Ich bin einfach ich und kann es nicht mehr ändern.
Am liebsten würde ich ja sterben, aber ich hab Angst davor. Was ist wenn es mir dann nur doch schlimmer geht? Wenn es doch einen Gott gibt, der alle Sünden bestraft? Was ist wenn ich doch überlebe und mein Leben dadurch nur noch schlimmer wird...“
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Raven
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